Der Salzburger Landespreis für Kulturelle Bildung 2018 geht an Andrea Folie und Katrin Reiter für die Ankommenstour QUERBEET
Der wahre Sinn der Kunst liegt nicht darin, schöne Objekte zu schaffen. Es ist vielmehr eine Methode, um zu verstehen. Ein Weg, die Welt zu durchdringen und den eigenen Platz zu finden. (Paul Auster)
Die Jury würdigt mit „Querbeet“ ein Projekt, das in innovativer und vorbildlicher Weise Menschen und Künstler/innen in direkte Begegnung bringt. Aus der persönlichen Initiative zweier Frauen und einer ehrenamtlichen Ausgangsbasis hat sich ein Netzwerk aus bisher
neun Gemeinden entwickelt, das synergetisch die Arbeit bestehender Einrichtungen fördert, existierende Formate einbettet und neue Kooperationen und Prozesse anregt. „Querbeet“bindet unterschiedlichste Menschen, kulturelle Einrichtungen, Bildungsinstitutionen, Wirtschaftsbetriebe und die lokale Politik ein und schafft die Synthese aus einem Bottomup-Ansatz und dem Potential gegebener Strukturen. Die Projektleiterinnen sorgen sowohl durch Netzwerkaktivitäten wie durch konkrete organisatorische Maßnahmen für physische und geistige Mobilität, stärken den interkulturellen Austausch und fördern die Möglichkeiten, dass Menschen an Kunst und Kultur teilhaben können. Das Projekt überzeugt im Besonderen in seiner impliziten Nachhaltigkeit, Modellhaftigkeit und in seiner Bedeutung für die Region.
Jury
Peter Fuschelberger, Anke Schad, Reinhold Tritscher
Statement
Kulturelle Bildung ist die Basis für ein verständnisvolles Miteinander, sie ist der Motor für eine Gesellschaft, in der das Menschliche im Vordergrund steht. Kulturelle Bildung passiert im Aufeinander-Zugehen, Einander-Zuhören und Miteinander-Tun. Kulturelle Bildung ist in diesem Sinne ein zutiefst partizipatorischer Prozess, der stabile Rahmenbedingungen für eine gesellschaftliche Entwicklung schafft. Im Vordergrund steht stehts das Prinzip der Selbst ermächtigung. Getragen von diesem Gedanken, versuchen wir Netzwerke zusammenzuschließen, diese möglichst breit zu denken, in den kleinen wie großen Gemeinden zu arbeiten und allen voran die Bedarfe und Interessen der Menschen einzubinden. Kultur- und Bildungsvermittlung sind wichtige Instrumentarien, um das kulturelle Geschehen zu begreifen. Die Auszeichnung bedeutet uns sehr viel. Sie motiviert, inspiriert und unterstützt uns in unserem weiteren gemeinsamen Denken und Tun. Allen voran freut es uns, dass ein langer Atem und Durchhaltekraft ihre Wirkung zeigen. Denn es sind die kleinen Schritte, die die Menschen zueinander oder gegeneinander aufbringen. Dieser Landespreis bezieht Stellung dazu. Danke!
Auszeichnungen für das Projekt „Ankommenstour Querbeet“
2016 Gewinner des Zukunftspreises des Landes Salzburg
2017 Nominiert für den ARGEALP Preis
2018 Gewinner in der Kategorie „Gesellschaft und
Gemeinwohl“ Netzwerk Zukunftsraum Land des Bundesministeriums für Tourismus und Nachhaltigkeit
Andrea Folie
1984 in Schlander, Italien geboren, Studium der Kom munikationswissenschaft mit Schwerpunkt Linguistik und Audiovision. Studium- und Arbeitsaufenthalte in Lateinamerika, Russland und Europa. 2015 gründete sie zusammen mit Katrin Reiter den Verein „IKULT. Interkulturelle Projekte und Konzepte“ und konzipiert, leitet und begleitet das partizipative Regionalentwicklungsprojekt QUERBEET im Salzburger
Bildungswerk/Gemeindeentwicklung. Zudem arbeitet sie für den Dachverband Salzburger Kulturstätten mit Schwerpunkt kulturelle Regionalentwicklung sowie Künstler/innen- und Vereinsbetreuung.
Katrin Reiter
1978 in Salzburg geboren, studierte mit Auszeichnung Erziehungswissenschaften mit den Schwerpunkten Lehr- und Lernsysteme und global studies. Sie koordiniert und entwickelt seit 2011 das Netzwerk Bildungsberatung Salzburg für die Salzburger Erwachsenenbildung. 2015 gründete sie zusammen mit Andrea Folie den Verein „IKULT. Interkulturelle Projekte und Konzepte“ und konzipiert, leitet und begleitet das partizipative Regionalentwicklungsprojekt QUERBEET.